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GT World Challenge Hockenheimring – Rennen 1

von | 2. September 2023

Die GT World Challenge Europe macht Station in Hockenheim – als Sprint-Event mit zwei Rennen über je eine Stunde. Als Gaststarter ist Paul Motorsport mit ihrem Huracán GT3 Evo am Start. Hubert Haupt wird von der SRO für dieses Event auf Bronze zurückgestuft, um mit Sebastian Baud weiter im Bronze Cup antreten zu können.

Einen traurigen Hintergrund hat der Fahrerwechsel beim HRT AMG GT3 #77. Alain Valente springt am Samstagmorgen für Frank Bird ein, dessen Vater Paul Bird mit nur 56 Jahren überraschend verstorben ist. Zweiradfans kennen Bird mit seinem Paul Bird Motorsport Team “PBM” als Einsatzteam für Kawasaki in der World Superbike Anfang der 2010er. In der Britischen Superbike Meisterschaft konnte PBM 8 Titel gewinnen. Wir drücken unser aufrichtiges Beileid aus.

Nach dem Qualifying am sind die ersten 8 Plätze fest in V10-Hand. Hinter dem Polesetter Jordan Pepper im Huracán von VSR folgen gleich 7 Audi R8! Das sind auch die einzigen Fahrzeuge, die es unter 1:38min schaffen.

GT World Challenge Europe

© Thomas Roth

So führen um 14:00 Jordan Pepper und Ricardo Feller das Feld an, als die Ampel auf grün springt. Im Mittelfeld wird es etwas hektisch, aber alle Kontrahenten kommen schadlos durch die Nordkurve, wenn auch unter Zuhilfenahme der asphaltierten Auslaufzone. Doch es dauert nur bis zur Haarnadel am Ende der Parabolica, als sich Erwan Bastard unter gütiger Mithilfe von Jim Plan im AMG GT #87 dreht und ein VSR Lamborghini beim Ausweichen ebenfalls in einen Dreher gezwungen wird. In Runde zwei dann das gleiche Spiel. Diesmal erwischt es den Übeltäter von gerade eben – die #87 von AKKODIS ASP. Der CLRT-Porsche #44 dreht sich, als vor ihm der AMG quer steht und unter anderem von Kjaergaard im Garage 59 McLaren #159 gestreift wird. Diesmal liegt einiges an Carbonteilen auf der Bahn und der AMG GT3 ist auch nicht mehr fahrbereit – Safety Car! Derweil stellt Baud den HRT AMG qualmend in der Box ab und auch der McLaren 720S wird in die Garage geschoben. Im Getümmel in der Haarnadel ist auch noch Timur Boguslavskiy seinem Vordermann aufgefahren und muss ebenfalls aufgeben. Der 28. Startplatz barg hier sicherlich auch eine gewisse Gefahr für ebensolche Risiken.

Den doch leider sehr spärlich erschienen Zuschauern ist nur wenig Racing vergönnt. Nach 15 Minuten Rennzeit dreht sich Baptiste Moulin im VSR Lamborghini #119 in der schnellen Rechts vor der Mercedes-Tribüne und reißt so Andrea Bertolini im AF Corse Ferrari und den Honda NSX GT3 Evo 2 #28 von Nova Race mit ins Verderben, was uns die zweite SC-Phase beschert. Der Restart erfolgt knapp 3 Minuten vor Öffnen des Pit Windows.

Dennis Marschall zieht mit einem beherzten Manöver in Turn 7 die Blicke auf sich. Er gewinnt as Beschleunigungsduell gegen Fred Vervisch aus der Haarnadel und bleibt innen neben dem Comtoyou-Audi #12. Ganz starker Move!

Da lässt sich Feller nicht lange bitten. Jordan Pepper kommt in der Zielkurve aus dem Tritt, Einladung genug für den Schweizer links daneben zu gehen und auch in der Nordkurve dagegen zu halten. Führungswechsel, doch Feller kommt am Ende der Runde zum Pflichtstop. Tresor Orange 1 lässt bem Wechsel auf Drudi gut 8 Sekunden liegen, so dass sich Baert im Comtoyou-Audi #12 vorbeischiebt. Bis zum Ende reizen Dennis Marschall – er startet im Bronze-Cup mit einem unerfahreneren Teamkollegen – und Albert Costa im Emil Frey Racing Ferrari das Pit Stop Window aus. Für letztere ein gelungener Schachzug gewinnt man doch 3 Positionen.

Mattia Drudi holt zumeist über eine Sekunde pro Runde auf den Leader Baert auf und mit 17 Minuten Restfahrzeit auf der Uhr geht es für Tresor Orange 1 zurück an die Spitze. Es scheint, als habe sich an der Spitze alles sortiert, doch 8 Minuten vor Ende gibt der linke Hinterreifen bei Franck Pereras Lamborghini #60 den Geist auf. Somit liegt Thierry Vermeulen auf Rang 4 und hat das Podium in Sichtweite, ist er doch zumeist gut eine halbe Sekunde schneller als Dries Vanthoor im WRT BMW M4. In der letzten Runde versucht es der Ferrari-Pilot zunächst außen in der Hairpin, Vanthoor lässt ihn clever verhungern. Man berührt sich beim Herausbeschleunigen, Vermeulen steckt richtigerweise in der Mercedes-Arena zurück. Showdown in der Südkurve, der Niederländer schickt den WRT BMW mit einem Stupser weit, drängelt sich innen hinein und holt Platz 3! Tolles, hartes Racing – etwa zu hart? Renndirektor Alain Adam hat etwas dagegen und die Stewards verhängen eine Zeitstrafe von einer Sekunde, um die alte Reihenfolge wieder herzustellen. Die diversen Zeitstrafen wegen Track Limit Vergehen bleiben größtenteils folgenlos.

Somit gewinnt nach 34 Runden Tresor Orange 1 mit Ricardo Feller und Mattia Drudi vor ComToYou Racing mit Fréderic Vervisch und Nicolas Baert (beide Audi R8) und dem BMW M4 von WRT mit Charles Weerts und Dries Vanthoor.

Der Sieg im Gold Cup geht an WRT mit Calan Williams und Niklas Krütten, den Silver Cup gewinnen Jordan Love und Alain Valente für HRT und Dennis Marschall sichert Tresor Attempto Racing und Co-Pilot Andrey Mukovoz den Bronze Cup.

Die schnellste Runde geht an Mattia Drudi mit einer 1:19.250

 

 

Über den Autor

Thomas Roth

Thomas Roth

Seit frühester Kindheit mit dem Motorsportvirus infiziert und seit 1998 mit Spiegelreflexkamera an den Rennstrecken unterwegs. Von 2006-2009 und 2018-2022 als Fotograf und Editor für GT-Eins.de im Einsatz und nun mit doublestintmedia.com auf eigenen Beinen.

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