Das ADAC GT Masters 2023 geht in seine vierte Runde. Diesmal steht der Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal auf dem Programm und das Event findet gemeinsam mit der DTM statt. Das Wetter am gesamten Wochenende ist großartig, die Temperaturen liegen bei knapp 29 °C. Das ist zwar warm, aber bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 29 % kann man das gut ertragen.
Das Qualifying heute morgen wurde, wieder einmal, von Salman Owega, dem „kleineren Bruder“ von DTM Fahrer Jusuf Owega, im Landgraf Motorsport Mercedes-AMG dominiert. Er holt sich die Pole position mit einer 1:18.688 min., vor Benjamin Hites im GRT Lampe #63. In der zweiten Reihe steht Jannes Fittje im Huber Motorsport Porsche. Huber Racing hat ja leider seine Teilnahme wegen der gesundheitlichen Probleme von Teameigner Christoph Huber, vorzeitig beendet. Das bedeutet, die Fahrerpaarung Tim Zimmermann und Jaxon Evans wird an den restlichen Rennen nicht mehr teilnehmen. Ohnehin ist das Starterfeld auf magere 8 Autos geschrumpft …
Pünktlich um 15:15 Uhr geht die Jagd los. Auch bei der GTM funktioniert der Start, dank eines besonnenen Sven Stoppe, seines Zeichens Rennleiter der beiden ADAC Serien DTM und GT Masters.
Salman Owega kann die Pole in eine Führung umsetzen. Dahinter streiten sich Hites im Lamborghini und Fittje im Porsche. Vierter ist Finn Gehrsitz im Porsche von Team Joos. Nach nur fünf Runden hat Owega bereits 3,5 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Es macht den Eindruck, als fahre er in einer anderen Liga. Während Owega enteilt, kämpfen Hites und Fittje erbittert um P2. Nach einer Viertelstunde hat Owega seinen Vorsprung noch weiter ausgebaut. Mehr als 10 Sekunden zeigt die Stoppuhr!
Dann öffnet das Pit stop window. Ab Position Vier kommen alle Teilnehmer sofort zum Wechsel rein. Sven Müller hat von Gehrsitz übernommen, Ben Green von Coseteng, Rolf Aron von Valente und Maximilian Götz von Umbrarescu sowie Jonas Gelzinis von Karklys. Nach den Stopps schafft Nico Menzel den Weg an Marco Mapelli vorbei und übernimmt P2. Owega nutzt seine Fahrzeit maximal aus. Er ist der einzige, der noch reinkommen muss. Als noch 1:20 min. auf der Boxenstopp Uhr stehen, kommt Owega schließlich, um an Elias Seppänen zu übergeben.
Bereinigt nimmt Seppänen einen Vorsprung von 15,3 Sekunden auf Sven Müller mit in die zweite Rennhälfte. Dann wird Marco Mapelli plötzlich langsam. Was ist passiert? Am Ende der Start- und Zielgeraden erleidet er einen Plattfuß hinten rechts. Was für ein Pech für die Mannschaft von Gottfried Grasser und den sympathischen Lamborghini Werksfahrer aus Italien! Mapelli muss praktisch die gesamte Runde auf drei Rädern absolvieren, nachdem sich die komplette Lauffläche verabschiedet hat. Maxi Götz fährt immer näher an seinen Markenkollegen Ralf Aron heran. Es geht um P5. Der Abstand ist auf eine halbe Sekunde zusammengeschmolzen. Fünf Minuten verbleiben noch. Und plötzlich steht Nico Menzel, der Zweitplatzierte, in T5 im Kies. Reifenschaden am Porsche. So ein unglaubliches Pech! Das Safety car kommt auf die Strecke. Mit noch ungefähr einer halben Minute auf der Rennuhr erfolgt der Restart, nachdem Menzel aus dem Kies gezogen wurde und mit einem Puncture hinten rechts weiter zur Box fährt. Jetzt wird es turbulent.
Ben Green im Schubert BMW schießt beim Neustart aus dem Windschatten von Sven Müller heraus und geht an diesem vorbei. In den folgenden Kurven setzt sich auch Maxi Götz neben Aron und fährt tatsächlich am nach außen abgedrängten Müller vorbei auf P3! Dann geht auch noch Aron vorbei. Was ist hier bloß los? Müller wird von P2 und einem scheinbar sicheren Podium, auf P5 durchgereicht.
Owega/Seppänen gewinnen vor Coseteng/Green und Umbrarescu/Götz. Wahnsinn, was hier in den letzten beiden Runden passiert ist. Absolut irre! Mehr davon! Aber so ist das manchmal, mal verliert man, mal gewinnen die Anderen 😉!
So dicht liegen Pech und Erfolg manchmal beieinander. Neue Führende in der Meisterschaft sind Owega/Seppänen, vor Gehrsitz/Müller.
Die schnellste Runde des Rennens geht (natürlich) mit einer 1:20.457 min. in Runde 4 an Salman Owega.