Samstag, 15:10 Uhr Nürburgring. Im Rahmen des Truck GP steht der fünfte Lauf der GT Masters Saison 2023 auf dem Programm.
Nachdem Rennleiter Sven Stoppe mir in der Grid noch einmal genau erklärt hatte, warum der Start des Sonntagrennens am Norisring so abgelaufen ist, dass ich ihn als grenzwertig spät beurteilt hatte, geht hier am Nürburgring wieder alles klar.
Man muss festhalten, der Race director macht einen exzellenten Job und nimmt konstruktive Kritik, anders als sein Vorgänger, wirklich ernst. Die Unfallquote in der ersten Kurve ist denkbar gering. Und das gibt ihm eindeutig Recht in dem, was er tut!
Diesmal allerdings drehen sich Kim-Luis Schramm im BMW #10 von FK Performance und Colin Caresani im Schnitzel Alm Mercedes #11 in der ersten Kurve. Der Lamborghini #63 mit Benjamin Hites war wohl auch involviert. Der Zwischenfall steht unter Beobachtung, um dann an die Stewards weitergeleitet zu werden.
Nachdem der Pole sitter Tim Zimmermann vor der ersten Kurve bereits von Salman Owega und Jannes Fittje überholt wird, findet er sich auf P4 wieder. Denn auch Simon Connor Primm zieht noch vorbei. Er absolviert im Paul Motorsport Huracán #71 sein erstes Rennen in einem GT3 überhaupt und das auch noch im GT Masters.
An der Spitze macht es sich Salman Owega souverän gemütlich und fährt bis zum Ende der 15. Runde einen Vorsprung von sage und schreibe 14,2 Sekunden auf die Kampfgruppe mit Fittje, Primm, Zimmermann, Holzem und Valente heraus. Die letztgenannten liegen dagegen alle dicht hintereinander.
Das Boxenstoppfenster öffnet und Primm, Zimmermann und Holzem, kommen geschlossen rein. Holzem muss sich nach einem kleinen Fehler Valente ergeben, anstatt Zimmermann weiter unter Druck zu setzen. Von den Führenden bleiben nur Owega und Valente noch draußen.
Nachdem die Pflichtstopps erledigt sind, geht der wilde Kampf hinter Seppänen, der den Mercedes-AMG von Owega übernommen hat, gleich weiter. Mittlerweile beträgt der Vorsprung des Landgraf-Mercedes #48 satte 17 Sekunden.
Aber der späte Boxenstopp von Valente im Mercedes #2 hat das HRT Auto, jetzt mit Ralf Aron am Volant, auf P2 gespült. Dahinter allerdings schenken Maximilian Paul im Lambo #71 , Jaxon Evans im Huber Racing Porsche #92, Marco Wittmann im Project1 BMW #56 und Nico Menzel im Huber Motorsport Porsche #25, sich absolut nichts und fahren zum Teil zu Dritt nebeneinander die Start- und Zielgerade herunter! Alle vier Autos passen unter ein Tuch von 2,5 Sekunden Länge. Racing at its best!
Dann zaubert Marco Wittmann erneut. Er bremst sich in T1 an Jaxon Evans vorbei auf P4. Starke Nummer des BMW Werkspiloten und Ex-DTM Champion.
Etwas weiter zurück balgt sich Marco Mapelli im GRT Lambo #63 mit Neil Verhagen, der an diesem Wochenende Igor Walilko ersetzt, dessen Vater tragischerweise im Alter von nur 49 Jahren plötzlich verstorben ist, im BMW #10 um P7. Von uns allen unsere herzliche Anteilnahme und viel Kraft in dieser schweren Zeit!
Wittmann ist unglaublich gut drauf heute und robbt sich stetig an Paul auf Position drei heran. Der Abstand ist mittlerweile auf unter eine Sekunde geschrumpft. Paul seinerseits versucht den Druck auf den Zweitplatzierten Ralf Aron aufrecht zu erhalten. Sein Abstand auf den Esten liegt aktuell bei 0,5 Sekunden.
Mapelli ist an Verhagen vorbei und macht sich auf und davon. Nico Menzel folgt auf P8. Auch er versucht sich nun am Amerikaner in BMW Diensten. Aber wie so oft, wenn zwei sich streiten … Menzel verliert seine Position gegen Ben Green im Schubert BMW #20. Holt sich den Platz aber später wieder zurück.
In Runde 34 erneut eine Steigerung der Dramatik, wenn das überhaupt noch geht. Wittmann startet einen neuen Angriff gegen Paul, muss aber zunächst noch einmal zurückstecken.
Fünf Minuten vor Schluss, am Ende von Runde 35, haben wir die Reihenfolge #48, #2, #71, #56, #92, #63, #10, #25, #20 und #91 auf P10.
Die Fights um die Positionen geht knallhart weiter. Maximilian Paul verteidigt wie ein Löwe gegen einen schneller wirkenden Wittmann im BMW.
Die Zeit ist abgelaufen, noch eine Runde! Ein letztes Mal setzt sich Maximilian Paul erfolgreich gegen Marco Wittmann zur Wehr.
Nach 40 Runden gewinnen Owega/Seppänen im Landgraf Motorsport Mercedes-AMG #48 mit knapp 15 Sekunden Vorsprung vor Valente/Aron im HRT Mercedes-AMG #2 und den Gaststartern Primm/Paul im Paul Motorsport Lamborghini Huracán #71.
Die folgenden Plätze gehen an Holzem/Wittmann (0,434 sec.) im Project1 BMW M4 GT3 #56, Zimmermann/Evans (0,601 sec.) im Huber Racing Porsche #92, dann Hites/Mapelli #63, Schramm/Verhagen #10, Coseteng/Green #20, der es auf dem Zielstrich doch noch an Nico Menzel vorbei schafft. Fittje/Menzel #25 werden so Neunte, vor den Markenkollegen von Team Joos by RACEmotion, Gehrsitz/Müller #91.
Die schnellste Rennrunde geht ebenfalls mit einer 1:27,233 min. in Runde 11, an einen ziemlich dominanten Salman Owega. Kompliment, mega starke Vorstellung! Ich denke, there’s more to come …