Heute steht der zwölfte Lauf der DTM Saison 2023 am Sachsenring auf dem Programm. Nachdem es gestern einen ziemlich souveränen Start-Ziel-Sieg von Luca Stolz im Mercedes-AMG von Haupt Racing Team gegeben hat, wird heute Mirko Bortolotti von der Pole versuchen, das gestern durch einen Fehler beim Boxenstopp verlorene Terrain wieder gutzumachen. Der neue Leader in der Punktwertung, Thomas Preining im Manthey EMA Porsche 911 GT3 R startet von P11, also zehn Plätze hinter Bortolotti. Luca Stolz lauert auf P3. Erwähnenswert auch die starke Qualifying Performance des Schweizer Emil Frey Racing Teams. Jack Aitken geht neben Bortolotti in Reihe eins ins Rennen. Sein junger und immer stärker werdender Teamkollege Thierry Vermeulen, P4 im Qualy, wird nach einer 5 places grid penalty, wegen seiner dritten Ermahnung nach einem Rempler gestern, effektiv von P9 starten.
Resultate: Qualifying 2
Der Wettergott spielt auch heute wieder mit. Die Außentemperatur liegt in ähnlichen Regionen wie gestern, über 28 °C im Schatten. Und wie gestern treten 27 GT3 Autos an. Der Start geht gut, aber in der dritte Kurve ist Maro Engel bereits wieder draußen. Ayhancan Güven und Kelvin van der Linde waren diesmal in den Fight mit Engel verwickelt. Außerdem haben sich Sheldon van der Linde, Lucas Auer, Marvin Dienst, Laurin Heinrich, Dennis Olsen und Jusuf Owega verhakelt. Der Rennleiter entscheidet sich für die rote Flagge. Das Rennen ist unterbrochen. Die ganzen Gemenge stehen natürlich under investigation. Im Replay sieht es so aus, als würde Lucas Auer leicht an Jusuf Owega anstoßen und im Konter räumt er Sheldon van der Linde ab. Der Rest ist eine Kettenreaktion.
Restart hinter dem Safety car und gleich muss Lucas Auer wieder durch den Kies des Omega (T3) und reiht sich als letzter wieder ein. Alessio Deledda dreht sich auf der Start- und Zielgeraden am Ausgang der Zielkurve. KVDL erhält 3 Penalty laps wegen seines Schubses gegen Maro Engel. Tim Heinemann erhält eine Penalty lap weil er Auer abgedrängt hat. Die Sportkommissare sind fix heute! Am Ende von Runde sieben zwingt René Rast Jusuf Owega in einen Fehler und krallt sich P10. Mirko Bortolotti zieht inzwischen auf 1, 8 Sekunden davon. Stolz hat Aitken im Schlepptau. Dahinter sitzt Ricardo Feller, Franck Perera im Nacken. Das leichte Gerangel zwischen Rast und Owega während des Überholvorgangs wird als race incident eingestuft. In Runde 15 öffnet das Pit stop window.
Stolz, Feller, Preining, Rast, Schumacher, Schmid, Heinemann, Engstler und Güven sind die ersten die reinkommen. Eine Runde später kommt auch Mirko Bortolotti, der gestern noch wegen Problemen am ABS den Boxenstopp vermurkst hat. Dann Drama als Aitken aus der Box kommt. Erst kann er den undercut gegen Luca Stolz nicht durchziehen, dann gerät er unter Druck von Feller, der ihn etwas hart aussteigen lässt. Dann wird Aitken plötzlich langsam, fährt an die Box und steigt aus. Die Aktion steht under investigation.
Die einzigen, die noch nicht drinnen waren sind Niederhauser, Auer und KVDL. Parallel steht Emil Frey Racing under Investigation wegen eines Pit stop infringements. War es Aitken oder Vermeulen, der aktuell auf P9 liegt. Der Vorfall zwischen Aitken und Feller geht weiter an die Stewards. Bortolotti, aktuell Vierter, hat 2,5 Sekunden Vorsprung auf den direkten Gegner hinter ihm, Luca Stolz. Unterdessen hat auch Ayhancan Güven seinen Porsche an der Team75 Box abgestellt. Nach P3 gestern, sehr enttäuschend. Dann wieder Drama. Bortolotti funkt an die Box: „Oil pressure low, oil pressure low!“ „Carry on, there’s nothing we can do from here“, ist die Antwort. Nicht sehr beruhigend …
Ricardo Feller setzt Luca Stolz vor ihm immer mehr unter Druck. Das gleiche gilt für Vermeulen gegen Preining dahinter. Es geht um P8, effektiv P5. Dann kommt KVDL rein (nach Runde 26). Er reiht sich hinter Engstler auf P16 wieder ein. Dann kommt auch Patric Niederhauser, der aktuelle Leader. Und auch Auer kommt. Jetzt stimmt die Reihenfolge wieder. Bortolotti vor Stolz, Feller, Perera, Preining, Vermeulen, Maini, Rast, Owega und Niederhauser auf P10.
Der Vorsprung von Bortolotti ist auf 1,8 Sekunden geschrumpft! Noch 18 Minuten Renndauer plus eine Runde … Dann drängt Auer, Luca Engstler im LIQUI MOLY Audi R8 ab, die Rennleitung meldet: under investigation. Nach Runde 32 ist Stolz bis auf 0,7 Sekunden dran! Während Feller mit 0,5 Sekunden Rückstand im Genick von Luca Stolz sitzt. Nun hat es Lucas Auer geschafft. Seine Aktion gegen Engstler bringt ihm 3 Penalty laps ein. Das war’s wohl für heute! Mit noch zweieinhalb Minuten auf der Uhr, plätschert das Rennen so vor sich hin … Die Abstände sind fix. Nach Runde 44 ist die Zeit abgelaufen. Noch zwei Runden also.
Nach 46 Runden gewinnt Mirko Bortolotti im SSR Performance Lamborghini Huracán #92. Er übernimmt damit wieder die Führung in der Meisterschaft. Zweiter wird Luca Stolz im HRT Mercedes-AMG #4 vor Ricardo Feller im ABT Sportsline Audi R8 #7. Perera wird Vierter, Preining Fünfter, Damage limitation für ihn, Thierry Vermeulen Sechster, mit dem besten Ergebnis seiner noch jungen DTM Karriere! Well done!
Um 16:45 Uhr meldet sich dann die Rennleitung zu Wort. Das Überholmanöver von Feller gegen Aitken wird als „causing a collision“ gewertet und mit einer Penalty lap bzw. ersatzweise einer Zeitstrafe von 5 Sekunden belegt. Für Feller geht es auf Rang 6 zurück, den dritten Platz erbt Franck Perera. Das gleiche Schicksal trifft auch Jusuf Owega, der, anders als wir es im Live-Replay gesehen hatten, für die Kollision mit Lucas Auer und Sheldon van der Linde, zu Beginn des Rennens, verantwortlich gemacht wird. Ihn versetzt die 5-Sekunden-Strafe aber nur um eine Position, von P9 auf P10.
Die schnellste Runde geht an Ricardo Feller mit einer 1:19.072 min. in Runde 19.
Weiter geht’s bereits in zwei Wochen auf dem Red Bull Ring in der Steiermark. See you there!