Hallo aus der Magdeburger Börde. Und bevor wir loslegen, noch eine Info vom gestrigen Rennen. Die heftige Emotion von Torsten Schubert, sonst als eher sehr besonnen bekannt, hatte einen realen Hintergrund. Offenbar ist dem Team bei der Vorbereitung des BMW M4 GT3 #11 von Marco Wittmann ein Fehler beim Betanken unterlaufen. Daher das Problem mit dem Benzindruck … Leider kostete dies Team und Fahrer den Sieg, der auch noch von Startplatz 19 zustande gekommen wäre. Mehr noch, Schubert Motors ist nur wenige hundert Meter von der Strecke entfernt! Und auch wenn der Sieg unerwartet und sehr glücklich zustande gekommen wäre (aufgrund des späten Boxenstopps unter FCY), glaube ich, dass so ziemlich jeder es Torsten Schubert gegönnt hätte…
Das Qualifying lief diesmal pünktlich und ohne Rote Flagge. Alles gut soweit. Jeder Fahrer ging zu Beginn für eine Runde raus, um dann an der Box abzuwarten, dass die Reifen sich erwärmen, bevor man den finalen Angriff startet.
Als es dann ernst wird, legt Luca Stolz im HRT Mercedes #4 vor, aber es dauert nicht lange, bis die Konkurrenz aufrückt. Namentlich sind es die Hauptakteure des gestrigen Tages, Jack Aitken im Emil Frey Ferrari und Mirko Bortolotti im SSR Lambo, die mächtig hinlangen. Auch Arjun Maini, Stolz’ Teamkollege bei HRT, der hier offensichtlich extrem gut drauf ist, mischt erneut vorne mit. Genauso wie Thierry Vermeulen, im zweiten Emil Frey Ferrari, der sich lange auf P4 hält.
Nach Ablauf der 20 Minuten haben wir dann einen neuen Pole setter, Mirko Bortolotti im SSR Performance Lamborghini Huracán #92, vor Luca Stolz im HRT Mercedes-AMG #4, in der zweiten Reihe Jack Aitken, der Pole Mann von gestern, im Ferrari 296 GT3 #14, daneben als mega starke Leistung zu bewerten, Luca Engstler im GRT Grasser Racing Lamborghini Huracán GT3 EVO 2 mit der #19. Maini #36 und Nicki Thiim #94, der “Rotsünder” des Qualifyings von gestern, teilen sich Reihe Drei. Stark auch Ricardo Feller im Red Bull ABT Audi R8 #7, Maximilian Paul im Paul Motorsport Huracán #71, Vermeulen #69 und Maro Engel im Winward Racing AMG #130 auf P10. Endlich einmal Licht am Ende des Tunnels für Engel!
Resultate: Qualifying 2
Starting grid Race 2
Der Start erfolgt pünktlich. Alles geht gut bis in die erste Kurve. Aitken und Stolz berühren sich und Aitken muss nach außen. Dann geht es weiter Maximilian Paul wird umgedreht und auch Sheldon van der Linde muss ins Gras. Dann steht Aitken, Reifenschaden hinten rechts. Er humpelt zurück zur Box, bleibt dann aber doch stehen. Safety car!
Die Wiederholung im TV zeigt, dass Aitken anschließend hinter Feller liegend, Paul umdreht, Auer wird von sich vor ihm drehenden Ferrari vorn rechts erwischt und auch SVDL wird im Gerangel zum anhalten gezwungen. What a mess!
Der Meisterschaftsführende ist draußen! Der Vorfall steht genau wie der zwischen #85 und #33 unter Beobachtung.
Nach Runde fünf kommt das SC wieder rein. René Rast #33 muss Clemens Schmid #85 wieder vorbei lassen. Restart!
Die Reihenfolge lautet jetzt wie folgt: #92, #4, #19, #36, #94, #7, #130, #69, #3, #85 auf P10. Die vier Führenden können sich etwas absetzen, während Thiim, Feller und den Zug dahinter aufzuhalten scheint. Der Fight zwischen Thiim und Feller ist absolut atemberaubend. Racing at its best!
Das Pit stop window öffnet und Sheldon van der Linde kommt als erster. Dann kommen die Kampfhähne Thiim und Feller gemeinsam zum Reifenwechsel. Drama an der SSR Box, der Zentralverschluss hinten links klemmt und Thiim muss aufgeben. Das darf nicht wahr sein, was für ein Pech für den Dänen!
Dann kommt es im Dreikampf zwischen Rast, Schmid und dem von hinten mit wärmeren Reifen heranstürmenden Vermeulen, zu einem Gerangel, im Rahmen dessen Rast mit dem Kopf durch die Wand will und Vermeulen umdreht. Der kracht rückwärts in die Leitplanke und der Emil Frey Ferrari fängt Feuer im Heck. FCY!
Der Vorfall steht natürlich under investigation. Im Replay ist die Situation nicht mehr ganz so eindeutig. Die Stewards müssen entscheiden … Vermeulen zeigt Rast beim nächsten Umlauf den Mittelfinger, auch dieses unsportliche Verhalten geht weiter an die Stewards.
Das Pit stop window wird um 3 Minuten verlängert. So nach und nach kommen alle, auch die Führenden, rein. Und wieder klemmt bei der SSR Performance Mannschaft der Schrauber hinten links, Bortolotti verliert Zeit.
Der letzte, der noch rein muss ist Maximilian Paul, der führt. Dahinter Luca Engstler, der aber von Maro Engel massiv unter Druck steht. Dann am Ende der 25. Runde kommt Paul zum Reifenwechsel. Er fährt wieder los, als der Mann am rechten Vorderrad abwinkt. Die Zentralschraube liegt vor der Box, Paul stoppt der Fahrzeug sofort. Was für ein Pech, heute scheint kein guter Tag für Lamborghini Piloten zu sein! Außer für Luca Engstler, bis jetzt zumindest.
Das Feld ist kräftig durchgemischt, Bortolotti ist durch verzögerten Stopp auf P15 zurückgefallen. Vorne sammelt Luca Engstler Führungsrunden. Dahinter drei Mercedes, Engel, Stolz und Maini. Die beiden ABT Audi liegen auf P5 und P6, Feller vor Kelvin van der Linde. Dann sein Bruder Sheldon, Rast, Engelhart und Wittmann. Die drei Schubert BMW also auf den Positionen 7, 8 und 10. Gut 10 Minuten vor Schluss führt Engstler mit knapp 0,7 Sekunden vor Engel. Das Duell hält das Publikum nicht mehr auf den Platzen! Eine Minute vor Schluss trennt die Beiden immer noch nur gut eine halbe Sekunde …
Die Zeit ist abgelaufen. Noch eine Runde, wagt Engel noch einen Angriff oder sammelt er wertvolle Punkte?
Es ist der Wahnsinn, Luca Engstler gewinnt sein erstes DTM-Rennen! Dann Drama auf der Zielgeraden, Ricardo Feller wird plötzlich langsamer und vor der Ziellinie noch von P5 auf P9 durchgereicht. Unglaublich!
Maro Engel wird Zweiter, vor Luca Stolz und Arjun Maini, drei Mercedes-AMG auf den ersten vier Plätzen. P5 für Kelvin van der Linde, vor seinem jüngeren Bruder Sheldon, dann Rast, Engelhart, Feller und Wittmann.
Resultate: Result Race 2
Die schnellste Rennrunde sichert sich heute mit einer 1:23.245 min. in Runde 23 Mercedes-AMG Performance Fahrer Maro Engel.
Weiter geht’s in vier Wochen in der Lausitz. See you there!
