Sonntag 13:30 Uhr, zweiter Lauf des Wochenendes in den Dünen von Zandvoort, nahe Amsterdam. DTM 2023.
Der Start ist wieder ok, wenn auch für meinen Geschmack grenzwertig spät. Pole sitter Ricardo Feller im ABT Sportsline Audi R8 #7 geht in Führung.
Gleich entbrennt der Kampf um die Positionen. Maro Engel, der Sieger des gestrigen Rennens im MANN-FILTER Mercedes-AMG #48, schafft es vorbei am zweiten des morgendlichen Qualifyings, Thomas Preining im Manthey EMA Porsche 911 GT3 R #91.
Auch einer der Pechvögel des gestrigen Tages, Laurin Heinrich im Team75 911 GT3 R #75, verbessert sich ebenfalls um eine Position auf Kosten des vierten des Qualifyings, Patric Niederhauser im Tresor Orange1 Audi R8 #83.
Dann allerdings haben wir die ersten Autos in trouble. Lucas Auer, Knaus Mercedes-AMG #22, steht under investigation. Er kommt am Ende der Runde an die Box und gibt auf. Vorangegangen war ein Kontakt mit Sheldon van der Linde im Schubert BMW mit der #1. Das Ganze wird an die Stewards weitergereicht.
Auch der das ganze Wochenende bereits etwas glücklos agierende Dries Vanthoor im zweiten Schubert BMW #33 kommt bereits nach der dritten Runde langsam zurück an die Boxen und gibt auf. Unterdessen kämpft sein Teamkollege mit Luca Engstler im Liqui Moly Audi #8 um P12.
Dann verliert Laurin Heinrich #75 plötzlich gleich drei Positionen (zurück auf P7) gegen Patric Niederhauser #83, Marco Wittmann im Project 1 BMW M4 GT3 #11 und Luca Stolz im HRT Mercedes-AMG #4, der erfreulicherweise so langsam in Fahrt kommt in dieser noch jungen DTM Saison. Dahinter schafft es Kelvin van der Linde im Schwesterauto von ABT Sportsline mit der #3 an Albert Costa Balboa im Emil Frey Ferrari #14 vorbei.
Luca Engstler erhält für seine harte Aktion gegen Sheldon van der Linde eine schwarz-weiße Flagge (forcing #1 off track in turn 1). In der gleichen Runde dreht BMW Pilot Marco Wittmann mit einer 1:35.175 min. die vorläufig schnellste Runde des Rennens.
Nach 12 Runden ergibt sich folgende Reihenfolge: #7 führt mit 2,4 Sekunden vor #48, 3,6 Sekunden vor #91, 4,1 Sekunden vor #83 und 4,5 Sekunden vor #11.
Kelvin van der Linde #3 geht an Ayhancan Güven im zweiten Bernhard Porsche #24 vorbei auf P9.
In Runde 13 öffnet das Pit stop window. Costa Balboa #14, Bortolotti #92 und Schumacher #27, sind die ersten die reinkommen. Eine Runde später kommen Niederhauser #83, KVDL #3, Perera #94 und Deledda #6, der aber gleich aussteigt und aufgibt.
Zu diesem Zeitpunkt (L14) markiert Kelvin van der Linde #3 mit 6,3 Sekunden die schnellste Boxenstoppzeit. Sie wird auch am Ende noch stehen.
Obwohl er es mir vor dem Rennen versprochen hatte, kann Patric Niederhauser #83 auch heute nicht ohne Penalty lap auskommen. Er hatte gestern gleich zwei davon, was normalerweise für ein ganzes Wochenende reichen sollte … Unsafe release from pits heißt der Vorwurf diesmal.
Für Jusuf Owega #84, der nach einem Fehler seiner Boxenmannschaft (die Reifen dürfen erst 5 Minuten vor Beginn des Qualifyings auf das Auto montiert werden) disqualifiziert und auf den letzten Startplatz zurückversetzt wurde, verläuft auch das Rennen nicht besonders erfreulich. Er stellt den BWT Mercedes bereits nach 16 Runden ab.
Am Ende der 18. Runde kommt auch der Leader, Ricardo Feller #7, zum Pflichtstopp an die Box, gefolgt vom momentan Zweiten, Maro Engel #48. Gleichzeitig fährt Marco Wittmann #11, mit einer 1:34.379 min. die vorerst schnellste Runde.
Die Rennleitung meldet einen weiteren Zwischenfall. Incident #75 and #14 reported to the stewards. Beide sind allerdings bereits aus dem Rennen.
Genau wie Thierry Vermeulen im zweiten Emil Frey Ferrari 296 GT3 mit der #69. Er streicht heute nach Runde 19 vorzeitig die Segel – wie passend bei einem Rennen an der Nordseeküste …
In Runde 21 dreht ein stark fahrender Ricardo Feller mit einer 1:34.371 min. die endgültig schnellste Runde des heutigen Rennens.
Maro Engel, gestern Dominator des ersten Rennens, verliert heute durch einen etwas zu langen Boxenstopp die zweite Position und findet sich auf P5 wieder. Und so haben wir nach 22 Runde das folgende Klassement: #7, #91, #4, #11, #48, #3, #24, #83, #90 und #1 auf P10. Am Ende des Feldes ziehen sich beide GRT Grasser Lamborghini Huracán, Mick Wishofer #19 und Clemens Schmid #63, dezent in ihre Box zurück.
Nach Runde 23 führt Feller #7 mit 1,9 Sekunden vor Preining #91 und 4,7 Sekunden vor Stolz #4. Feller ist durchweg zwei Zehntel schneller pro Runde, als der überwiegende Rest des Feldes.
In der 28. Runde fightet Fellers Audi Markenkollege Patric Niederhauser #83, verbittert mit Ayhancan Güven im Team75 Porsche #24 um Position 7, kann aber nicht vorbeigehen. Dabei ist er selbst unter Druck von Dennis Olsen im Manthey Porsche #90, der wiederum den heißen Atem von Champion Sheldon van der Linde #1 in seinem Heck spürt.
Mit noch 8 verbleibenden Minuten auf der Uhr, wir schreiben Runde 32, führt Feller #7, mit 2,6 Sekunden vor Preining #91, 5,5 Sekunden vor Stolz #4, 6,0 Sekunden vor Wittmann #11 und 10,7 Sekunden vor Engel #48.
Der Rennverlauf ist so unspektakulär, dass die Meldung der Rennleitung in Runde 33, incident #36 and #9 under investigation, beinahe dramatisch klingt. Dabei kämpften die beiden um die letzen Positionen (P17/18)! Arjun Maini #36 bekommt die schwarz-weiße Flagge (pushing another car off track).
Marco Wittmann #11, findet einfach kein probates Mittel, um mehr Druck auf Luca Stolz #4 auszuüben, es geht um P3 und Ricardo Feller #7, kontrolliert von vorne ganz locker das Rennen.
In Runde 37 ist die Uhr abgelaufen, sodass genau wie gestern, mit Runde 39 die letzte Rennrunde läuft.
Ricardo Feller gewinnt vor Thomas Preining, Luca Stolz, Marco Wittmann, Maro Engel, Kelvin van der Linde, Ayhancan Güven, Patric Niederhauser, Dennis Olsen und Sheldon van der Linde.
Im Nachgang verliert Mattia Drudi noch seinen 13. Platz. Die Crew von Tresor Orange1 hatte für die Fahrt in die Startaufstellung die Kühleinlässe zu großflächig abgeklebt. Das sogenannte „Blanking“ darf nicht mehr als 50% der definierten Lufteinlässe ausmachen.
Bis in 2 Wochen am Norisring. Für heute heißt es: Over and out!