Guten Morgen aus Hockenheim zum Finale der DTM 2025. Acht Fahrer sind noch in der Verlosung um den Titel des DTM Champions 2025. Lucas Auer im Landgraf AMG GT3 liegt mit 175 Punkten an der Spitze, drei Punkte dahinter Thomas Preining im Manthey Porsche #91 gefolgt von René Rast im Schubert BMW M4 GT3 #31 mit 169 Punkten, der in seinem letzten DTM-Rennen auch noch beste Chancen auf den Titel hat. Der Mindener wird sich zukünftig auf den Langstreckensport konzentrieren, um mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Nur einen Punkt dahinter liegt Maro Engel im AMG GT3 von WINWARD, Rang 5 belegt der vierfache Saisonsieger Ayhancan Güven im Manthey EMA Porsche #90 mit 165 Punkten. Jordan Pepper folgt auf Rang 6 nur einen Zähler dahinter und auch Jack Aitken kann sich mit 13 Punkten Rückstand noch berechtigte Hoffnungen machen. Außenseiterchancen wären bei Marco Wittmann noch geschmeichelt. Mit 25 Punkten Rückstand auf Auer muss der Schubert Pilot schon im Qualifying Boden gut machen.
Doch am Ende ist es Gilles Magnus, der mit einem neuen Rundenrekord die Pole Position und die drei für andere so wichtigen Zähler mit seinem Comtoyou Aston Martin Vantage GT3 holt. Ayhancan Güven untermauert seine Ambitionen mit Rang 2 vor Ben Green im Emil Frey Racing Ferrari 296 GT3. Jack Aitken und René Rast bleiben mit Rang vier und fünf auch im Topf der Titelanwärter ebenso wie Jordan Pepper im GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán. Maro Engel hat mit Rang 15 viel Arbeit vor sich und Marco Wittmanns Außenseiterchancen sind nach Rang 17 im Qualifying dahin.
Results: Qualifying 2
Starting Grid: Race 2
Somit ist es angerichtet für einen Showdown der Superlative, den sich 102.000 Zuschauer im Motodrom nicht entgehen lassen wollen. Angesichts der kühlen Außentemperatur führt das Leading Car das Feld für zwei Runden an, bevor die Verantwortung an Gilles Magnus übergeben wird.
Der Start bleibt nicht ganz ohne Zwischenfall, als Ben Green und René Rast sich berühren, aber Rast fängt den M4 mit all seiner Routine wieder ein. Auch die Ameisenkurve wird von den Akteuren sauber durchfahren. Rast hat einen guten Run auf Güven und setzt sich schon in der Parabolika vor den Türken. Dieser setzt aber in der Spitzkehre gleich zum Konter an, bremst aber zu spät und zwingt Rast somit – ohne Feindkontakt – auch auf eine weite Linie. Dahinter balgen sich Gounon und Pepper, zwischen diesen Duellen liegen die Emil Frey Ferrari von Green und Aitken. Gounon ist auch etwas zu spät auf der Bremse und trifft den unbeteiligten Green, der seinerseits mit Schubert BMW von Rast kollidiert, der von ganz außen wieder nach innen will, doch mit drei Autos neben ihm ist das Drama vorprogrammiert. Als Rast quer zur Fahrtrichtung steht, knallt ihm auch noch Vermeulen auf’s Rad – am blauen BMW #31 gibt die Radaufhängung nach und der erste Titelkandidat ist draußen! Safety Car!
Durch die Bergung von Rasts nicht mehr rollfähigem M4 verzögert sich das Pit Stop Window. Mit noch 43 Minuten auf der Uhr führt Magnus das Feld zum Restart, welcher ereignisarm vonstattengeht. Arjun Maini bekommt drei Penalty Laps nach einer Kollision mit Timo Glock im Startgetümmel aufgebrummt. Als das Feld aus der ersten Runde nach dem Restart zurück ins Motodrom kommt, ist das erste zehnminütige Pit Stop Window bereits offen. Die erste Gelegenheit nutzen Feller, Vermeulen, Maini, Engstler, Thiim und Dörr. Grasser fertigt Engstler zügig ab, so dass er an Maini vorbeikommt. HRT und der Inder sind auf Zack und vermeiden einen Unsafe Release, so schlüpft auch Thiim vorbei. Die nächste Gelegenheit nutzen Wittmann und Glock, während sich Thomas Preining auf der Stecke Tom Kalender erwehren muss. Eine starke Performance vom AMG-Piloten!
Preining entledigt sich Kalender in der folgenden Runde durch den ersten Pflichtboxenstopp. Ihm folgen Bortolotti und Gounon. Preining kommt bequem vor Wittmann auf die Strecke zurück, wären da nicht die kalten Reifen. Der Fürther holt mit Siebenmeilenstiefeln auf und kassiert den Porsche eingangs Motodrom, während nun Scherer und Schuring pitten. Manthey hat die flinkeren Finger und die beiden tauschen die Plätze. Feller zieht nun auch an Preining vorbei. Kalender und Paul kommen zum Stopp. Vorne genießt Magnus weiterhin den Platz an der Sonne, hinter ihm die Meisterschaftskandidaten Güven, Aitken, Pepper, Auer, Engel innerhalb von fünf Sekunden. Baert dahinter pittet. Der Abstand der ersten vier Titelanwärter ist auf 2,5 Sekunden zusammengeschrumpft, Engel zwei weitere Sekunden dahinter. Luggi Auer versucht den Undercut, vorne rechts klemmt es kurz. Wittmann schnupft den AMG GT3 #22 problemlos auf, seine Reifen sind ja bereits im Arbeitsfenster. Die nächste Runde sieht Leader Gilles Magnus und Jack Aitken beim Service, während Güven, Pepper und Engel jeweils zwei Sekunden auseinander liegen und am Ende der nächsten Runde reinkommen müssen, denn so langsam schließt sich das Boxenstoppfenster. Ein Abziehbild der vorherigen Runden: Wittmann schnappt sich Aitken in der Anfahrt zur Spitzkehre, da bringt auch das Weaving von Aitken nicht genug Temperatur in die Pirelli-Slicks. Jetzt kommen Güven, Pepper und Engel rein: Bei Güven dauert es links etwas länger, aber er kommt vor Engel raus, der sich vor Pepper setzen kann.
Die drei kommen vor Magnus raus, der seinerseits die Green Machine von Wittmann formatfüllend im Spiegel hat. Pepper hält sich in der Anfahrt zu Turn 2 clever raus und lässt die beiden ohne Gegenwehr vorbeiziehen. Engel zieht in der Parabolika den Kürzeren gegen Magnus und Wittmann und der BMW-Pilot zieht in der Spitzkehre am Aston Martin Vantage vorbei – Rang 2! Wir erinnern uns an heute Morgen: Da stand für den Schubert-Piloten nur P17 zu Buche – Hut ab! Güven liegt vorne.
Aber auch Magnus will zum Saisonfinale noch ein Highlight setzen und kontert gleich in der Mercedes-Arena. Kurz durchatmen und einen Blick auf die Livetabelle werfen: Leader Güven 192, Auer -8, Engel -13. Preining -14, Aitken -17 und Pepper -18. Auer reibt sich auf Rang 7 an Pepper auf – noch 25 Minuten und ein weiterer Pflichtboxenstopp. Auer versucht es in der Spitzkehre von weit hinten als Pepper den Scheitel verpasst, kommt aber nicht richtig daneben und trifft Pepper am Ausgang breitseits. Sven Stoppe wirft ein Auge darauf, no further action ist aber der richtige Call.
Es scheint ein wenig die Ruhe vor dem Sturm zu sein, die Plätze sind bezogen. Güven, Magnus, Wittmann, Aitken, Engel, Pepper, Auer. Mit 16 Minuten Restfahrzeit gibt es nochmal sechs Minuten Pit Stop Action. Alle sieben lassen die erste Gelegenheit aus. Kalender und Feller kommen nach tollem Duell von Rang 8 und 9 zum Stopp, Preining und Engstler von 10 und 12, dazu noch Baert, Gounon und Vermeulen. Derweil zerbröseln die Träume von Gilles Magnus und Comtoyou Racing in Form der rechten Hinterradaufhängung, der Belgier stellt in der Parabolika ab. Unverdient!
Aitken und Engel kommen rein, dazu Bortolotti, Paul, Schuring, Glock und Scherer. Winward ist schneller als Emil Frey Racing und Engel geht vor Aitken wieder auf die Bahn. Den Abschluss machen nun Güven, Wittmann, Pepper und Auer. Für noch eine weitere Runde reicht die Zeit nicht mehr. Auer und Pepper kommen Stoßstange an Stoßstange aus der Box. Pepper hat den besseren Exit in Turn 3 und schnappt sich Auer und auch Aitken zieht auf wärmeren Pneus vorbei. Doch da steht doch noch Magnus und wird durch gelbe Flaggen abgesichert!
Keine Überraschung, Pepper und Aitken sind auf dem Radar der Rennleitung für das Überholen unter Gelb. Magnus‘ Aston steht noch immer in der Parabolika, obwohl er günstig an einer Rettungstasche geparkt hat. Mit 06:45min auf der Uhr dann das Safety Car um Magnus zu bergen, was innerhalb einer Runde erledigt ist.
Restart mit vier Minuten auf der Uhr plus zwei Runden „Overtime“ für die SC-Einsätze und pünktlich zum Restart bekommen Pepper und Aitken 3 Penalty Laps für das Überholen unter Gelb. Jetzt muss Güven gewinnen, denn Auer wird auf Rang vier vorgespült werden. Güven fährt den Restart souverän, im Feld ist keine Bewegung. Ausgang Spitzkehre ist die Penalty Area und Pepper sowie Aitken fahren daran vorbei!
Wittmann jagt Güven, Engel muss abreißen lassen. Wittmann schaut in der Spitzkehre mal kurz nach innen, ist aber zu weit weg. Aitken und Pepper fahren wieder an der Penalty Area vorbei. Der Teamfunk von Emil Frey macht es jetzt deutlich: Man glaubt erst nach der gelben Flagge überholt zu haben und weist Aitken an weiter Gas zu geben. Güven und Wittmann fahren vorneweg, ein paar Zehntel zwischen den beiden. Engel drei Sekunden dahinter mit Aitken und Pepper im Kreuz. Sven Stoppe hat genug gesehen und zeigt den beiden Sündern die schwarze Flagge. Auer damit definitiv auf P4 und Güven muss(!) gewinnen. Letzte Runde.
Güven macht die Spitzkehre innen zu, fährt sie damit aber eng an. Wittmann holt Schwung, ist auf Tuchfühlung in der Mercedes Arena. Aber kein Weg vorbei. Raus auf dem Dragstrip Richtung Motodrom, Wittmann innen daneben. Güven drückt ihn ganz nach rechts an die Wand. Wittmann hält den Fuß unten und schnappt sich die Führung eingangs Motodrom. Aber das enge Anfahren kostet Schwung, Güven kommt nochmal. Sachskurve, Wittmann macht innen dreiviertelherzig zu, Güven halb über’s Gras innen rein. Blockpass in bester Motocross Manier, beide rutschen fast bis oben in den Kies. Das Publikum geht aus den Sitzen, die Stimmung ekstatischer als in einer nahegelegen Bundesliga-Arena. Güven kommt als erster aus der Sachskurve und schafft auch die Südkehre. Wittmann kommt nochmal auf dem Run zur Flagge, aber es reicht mit 0,169 sec. Güven gewinnt das Rennen und die Meisterschaft. Wittmann auf Zwei, Engel auf Drei in Rennen und Wertung und Auer mit P4 Vizechampion.
Results: Race 2
Schnellste Runde: Ayhancan Güven mit einer 1:37.529 min. in Runde 28.
Die Teamwertung konnte sich Manthey EMA schon am Vortag sichern, bei den Herstellern gewinnt Mercedes knapp vor Porsche. Rookie of the Year wird Morris Schuring.
Die DTM 2026 startet vom 24.04.-26.04. am Red Bull Ring in die neue Saison.