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NLS 4 (6) – ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen 2024

von | 4. August 2024

Das offiziell vierte Rennen zur diesjährigen NLS, das ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, sollte um 12 Uhr starten. Allerdings wurde die Veranstaltung von einem schweren Zwischenfall überschattet.
Während der Test- und Einstellfahrten ereignete sich am Freitagabend im Fahrerlager hinter den Boxen ein tragischer Unfall. Nach dem aktuellen Erkenntnisstand wurden bei der Explosion einer Druckluftflasche insgesamt 22 Menschen verletzt, vier von ihnen schwer.
Einige der Verletzten wurden, nach der Erstversorgung im Medical Center des Nürburgrings, mit Rettungshubschraubern in verschiedene Krankenhäuser geflogen. Nach Angaben der Polizeidienststelle Koblenz war der Zustand aller schwerverletzten Personen am Samstagmorgen stabil. In Abstimmung mit den Teilnehmern, der ILN und Fahrervertretern der NLS, entschied sich der Veranstalter, das Rennen trotzdem, wie geplant durchzuführen. „Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen des Vorfalls vom Freitagabend“, sagte der Geschäftsführer der VLN, Mike Jäger, „und wir wünschen allen eine gute Genesung.“

Das Qualifying startete wegen der Ereignisse vom Freitag erst um 8:50 Uhr, also mit 20-minütiger Verspätung. Am Ende drehte Lucas Auer, der sich den Landgraf Mercedes-AMG #48 mit Jules Gounon und Ralf Aron teilt, die schnellste Runde. Einer der schärfsten Konkurrenten, der HRT Mercedes-AMG #6, mit Arjun Maini, Dennis Fetzer und Jusuf Owega, kann wegen eines Schadens im Qualifying nicht starten.

ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie 2024, ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen (2024-08-02): Re-Start zum Rennen. Foto: Jan Brucke/VLN

Rennstart der ersten Startgruppe war dann tatsächlich pünktlich um 12 Uhr mittags. Doch schon gegen Ende der ersten Runde begann es in einigen Streckenabschnitten teils heftig zu regnen. Praktisch alle blieben draußen. Dann kommt es bei der Anfahrt zur Hatzenbach wegen Aqua planing zu einer Serie von Abflügen. Erst schlägt der in Führung liegende Dinamic GT Porsche #54 mit Bastian Buus ein, dann Gounon im Landgraf Mercedes #48, Frank Stippler im Herberth Porsche #5 und Nico Menzel im Falken Porsche #4 folgen. Der nächste ist das Schwesterauto von Falken Motorsport, der Porsche #3 mit Alex Lynn und auch der Aston Martin GT3 #35 von Walkenhorst Motorsport. Etwas weiter im Bereich Flugplatz erwischt es auch die #17 von PROsport-Racing. Rote Flagge!
Der Gewinner dieses ganzen Geschehens ist ein alter Hase, Hubert Haupt im HRT Mercedes-AMG #9 des eigenen Teams, der von seiner Box rechtzeitig über Funk gewarnt wird. Er kommt unbeschadet durch.

Das Rennen wird nach den Aufräumarbeiten und der Instandsetzung der Reifenstapel um 14 Uhr neu gestartet, allerdings mit verkürzter Renndauer von 4 Stunden.
Beim Neustart steht der HRT Mercedes #9 mit Hubert Haupt auf P1, dahinter der Audi R8 #50 von équipe vitesse und Arno Klasen am Volant. Ein weiterer R8, der mit der #33 von Car Collection, mit Alex Fontana am Steuer liegt dicht auf.
Nach 5 Runden erhält der Führende Hubert Haupt eine Durchfahrtsstrafe, der Start der Startgruppe 1 stand unter Beobachtung. Haupt hatte beim Start beschleunigt, bevor er im dafür vorgesehene Korridor war. Allerdings hat er aktuell einen Vorsprung von knapp 37 Sekunden auf den zweitplatzierten Fontana #33. Ärgerlich, diesen hart erkämpften Vorsprung so einfach wieder zu verlieren.

Nur zwei Runden später Drama für den Car Collection Audi des Teams um Peter Schmidt. Fontana bleibt vor dem Pflanzgarten links am Fahrbahnrand stehen. Was ist passiert?
Ein Sicherheitsstift eines Notschalters hatte sich gelöst und den Zündstrom unterbrochen. Nachdem der Fehler identifiziert und behoben werden konnte, kann die Fahrt mit sieben Minuten Zeitverlust und dem Durchreichen von P2 auf P40, weitergehen. Das ist mega schade, weil unter den heutigen Gegebenheiten wäre ein Podestplatz im Gesamtklassement durchaus möglich gewesen. Florian Spengler, der superschnelle Runden im Audi #33 dreht, ist mit Recht massiv enttäuscht, aber das ist Racing! Trotzdem eine starke Leistung der Car Collection Truppe!

ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie 2024, ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen (2024-08-03): #148 – Steve Jans, Tobias Müller, Gabriele Piana (BLACK FALCON Team 48 LOSCH) – Porsche 911 GT3 Cup (CUP2). Foto: Jan Brucke/VLN

Der ehemalige Leader, der Mercedes-AMG von Haupt Racing Team, fährt nach dem Fahrerwechsel, David Schumacher sitzt jetzt im Cockpit und der Drive through, auf P11.
So langsam nimmt das Rennen einen regelmäßigen Rhythmus an. Der HRT AMG robbt sich langsam, aber stetig zurück auf P1. Der Audi #33 kämpft sich in die Top 15 zurück. Aber heute ist definitiv der Tag der Cup Porsche.
Und so geht das ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen nach 29 Runden mit dem Sieg von Salman Owega, David Schumacher und Hubert Haupt zu Ende. Das Team ADVAN x HRT feiert im Mercedes-AMG GT3 den ersten Mercedes-Sieg seit 2020. Für die beiden ADAC GT Masters-Piloten David Schumacher und Salman Owega, ist es der erste NLS-Sieg überhaupt. Mit erst 19 Jahren ist Owega außerdem der zweijüngste Sieger in der 47-jährigen Geschichte der Langstreckenmeisterschaft. Jünger war nur der ehemalige DTM-Pilot Jörg van Ommen. Der seinen ersten Sieg 1981 holte und dabei nur wenige Tage jünger als Owega war.

ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie 2024, ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen (2024-08-03): #9 – Salman Owega, Hubert Haupt, David Schumacher (Team ADVAN x HRT) – Mercedes-AMG GT3 (SP9 Pro). Foto: Jan Brucke/VLN

Zweite und Dritte werden die beiden Porsche 911 GT3 Cup, aus der Cup2-Klasse, des BLACK FALCON Team 48 LOSCH #148, mit Steve Jans, Tobias Müller und Gabriele Piana sowie AVIA W&S Motorsport #120, mit Daniel Blickle, Tim Scheerbarth und David Jahn.
Die schnellste Runde des Rennens dreht Salman Owega im HRT Mercedes-AMG #9 in der allerletzten, der 29. Runde, mit einer 8:01.857 min., obwohl er doch einen Vorsprung von fast dreieinhalb Minuten hatte (!). Kompliment, das war mutig! Aber es zeigt, aus welchem Holz der junge Mann geschnitzt ist …

Resultate: Gesamtklassement NLS 4

Da die Sieger in Addition beider Teilrennen, mehr als vier Stunden Renndistanz zurückgelegt haben, geht das ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen mit voller Punktzahl in die Wertung ein. Der Kampf um die Meisterschaft in der ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie entscheidet sich bei den verbleibenden Rennen am 19. Oktober und 16. November.

Über den Autor

  • Seit der Kindheit motorsportbegeistert und in der Nähe des Nürburgrings geboren und aufgewachsen. Studium der Fahrzeugtechnik (Dipl.-Ing.) und Medizin (Dr. med. - FA für Allgemeinmedizin). Früher war er als Freier Journalist, Redakteur bei motorsport-guide und GT-EINS. Seit Anfang 2023 betreibt er mit Journalisten-Kollege und Fotograf, Thomas Roth, die gemeinsame eigene Webseite doublestintmedia.com.

    Chefredakteur

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