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ADAC GT Masters 2023 – Red Bull Ring – Rennen 1

von | 24. September 2023

Genau wie bei der DTM, findet an diesem Wochenende das vorletzte Event der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Die Steiermark, oder besser, der Red Bull Ring bei Spielberg, lässt grüßen. Nicht unbedingt mit dem besten Wetter, das man sich wünschen könnte. Aber der Stopp in Österreich ist immer einer der besten der Saison, wenn nicht der Beste. Wenn man sich anschaut, wie die gesamte Anlage instandgehalten wird und daherkommt, als wenn sie gestern erst eröffnet worden wäre. Ein Vorbild, an dem sich so manche andere, teilweise deutlich berühmtere Rennstrecke, ein gutes Beispiel nehmen könnte …

Resultate Qualifying 1

Der Start geht wie bei der DTM zuvor, auch hier glatt. Pole setter Benjamin Hites im GRT Lamborghini #63 geht sofort in Führung. Dahinter versucht Michi Joos, der mit Christian Engelhart ein zweites Fahrzeug einsetzt, an Alain Valente, der neben Hites in der ersten Reihe gestartet ist, innen vorbeizugehen. Aber er erwischt den Kerb innen und wird von dort nach außen katapultiert. Er hat Glück, dass er dabei nicht das halbe Feld mitnimmt. Er reiht sich in seiner Startposition 3 wieder ein.

ADAC GT Masters, 9. + 10. Rennen Red Bull Ring 2023 – Foto: Gruppe C Photography

Doch kurz danach geht Salman Owega, der Tabellenführer, außen an Joos vorbei. Dann schnappt sich Owega auch noch Valente und übernimmt P2. Vorne zieht Hites davon und auch Owega setzt sich gleich etwas von seinem Markenkollegen Valente ab. Der wiederum unter Druck von Joos steht. Inzwischen kommt Jannes Fittje im Huber Porsche von hinten näher. Weiter hinten findet GT3-Neuling Maxime Oosten im FK Performance BMW M4 GT3 eine Lücke gegen Finn Gehrsitz im zweiten Joos Porsche. Oosten hat an diesem Wochenende mit keinem geringeren als Bruno Spengler einen ultra erfahrenen Lehrmeister an seiner Seite. Nachdem er sich von Gehrsitz abgesetzt hat, macht er Jagd auf den nächsten Porsche, Jannes Fittje, auf P5. Derweil versucht Michi Joos auf irgendeine Art Valente von Position Drei zu verdrängen. Er schiebt sich in T4 außen neben den Mercedes, aber am Kurvenausgang trägt es ihn zu weit raus und Fittje und Oosten sind die lachenden Dritten. Joos fällt auf P6 zurück. Das Rennen ist eine Viertelstunde alt, als Oosten am Ende der Start- und Zielgeraden innen an Fittje vorbei auf P4 geht. Der Junge ist der Wahnsinn! Einfach stark. Wir erinnern uns, er ist von P10 gestartet. Und schon klebt er im Heck von Valente. Unglaublich aber wahr, er schnappt sich Valente, als wäre es nichts. P3! Knapp 4 Minuten bevor das Pit stop window öffnet kommen sich Gehrsitz, aktuell Zweiter in der Meisterschaft, und Eduardo Coseteng im Schubert BMW ins Gehege. Der Porsche bekommt einen Schlag auf das rechte Vorderrad. Mit gebrochener Spurstange kann er die nächste Kurve nicht mehr meistern und fährt raus in den Kies. Die Rennleitung verbucht den Vorfall als racing incident, also keine Konsequenz für Coseteng.

Dann öffnet das Pit stop window. Hites fährt durch, ebenso Owega und Oosten. Valente, Joos und Coseteng kommen rein. Der HRT Mercedes mit Umbrarescu kommt ebenfalls und der Rumäne übergibt an Philip Ellis, der den verhinderten Maxi Götz ersetzt. Valente übergibt an Aron und Joos an Engelhart. Green hat von Coseteng übernommen. Dann übergibt Fittje den Huber Motorsport Porsche an Nico Menzel. Nach dem Wechsel liegt Menzel plötzlich vor dem Mercedes von Ralf Aron. Als nächster kommt dann Maxime Oosten und übergibt den BMW an Spengler. Er behält Position Drei. Knapp 3 Minuten bevor das Pit stop window schließt, kommt auch der Tabellenführer, Salman Owega im Landgraf Mercedes-AMG zum Pflichtstopp. Schließlich, mit noch knapp einer Minute auf der Pit stop Uhr, kommt auch der führende GRT Grasser Lamborghini rein und Marco Mapelli übernimmt.

ADAC GT Masters, 9. + 10. Rennen Red Bull Ring 2023 – Foto: Gruppe C Photography

Auf den Positionen 4 bis 7 wird erbittert gefightet. Menzel, Aron, Engelhart und Green beharken sich nach allen Regeln der Kunst. Ganz besonders Green steckt tief im Heck des Porsche von Engelhart. Mehrmals kommt es zu leichten Berührungen, aber noch kann Engelhart seinen Platz erfolgreich verteidigen. Am Ende ist aber doch jede Gegenwehr vergebens. Green übernimmt P7. Mapelli führt mit 2,8 s vor Seppänen und der wiederum hat 7 s auf Spengler. Green ist auf einer Mission. Er klebt bereits im Heck von Aron und fackelt nicht lange. Er lässt Aron keine Chance und übernimmt P5. Starke Fahrt! Der britische BMW-Werkspilot fährt wie entfesselt. Nico Menzel ist der nächste bei der Jagd nach vorne. Auch mit ihm macht Green ganz einfach kurzen Prozess. Wir verzeichnen P4 für den Schubert M4 GT3. Spengler liegt jetzt noch 5,6 s weiter vorn auf P3. Fünfeinhalb Minuten vor Schluss führt Mapelli mit 2,3 s vor Seppänen, Spengler hat 11 s Rückstand und Green nur noch 14,6 Sekunden. Green hat sich offenbar noch nicht mit P4 abgefunden. Er ist eine Minute vor dem Ablauf der Zeit bis auf 1,3 s an seinen Markenkollegen Spengler herangefahren, ist aber knapp eine Sekunde pro Runde schneller, als der Kanadier. Das könnte noch mal eng werden. Der Zweikampf zwischen Aron und Engelhart um P5 ist mittlerweile zu einem Dreikampf mutiert. Auch Philip Ellis mischt noch mal mit. Engelhart sucht mehrfach die Lücke, um an Aron vorbeizugehen, aber ohne Erfolg – bislang.

Die letzte Runde läuft und Ben Green ist tatsächlich phasenweise neben Bruno Spengler. Kann Spengler den letzten Podestplatz ins Ziel retten? Ja, Mapelli bringt den Grasser Huracán als Sieger ins Ziel und bringt sich und Benjamin Hites in der Meisterschaft noch näher an die Leader Owega und Seppänen, die auf P2 ins Ziel kommen, heran. Phantastische Dritte, Oosten/Spengler, mit nur 0,148 Sekunden “Vorsprung” auf Coseteng/Green! Wir haben ein spannendes Rennen im ADAC GT Masters gesehen. Ben Green dreht mit einer 1:30.228 min. in Lap 37 die schnellste Runde. Morgen geht es weiter. Wir freuen uns bereits jetzt darauf. See you tomorrow … Um 18:21 Uhr kommt dann der erste Hammer: Die Sieger Benjamin Hites und Marco Mapelli werden disqualifiziert (Decision 12). Nach dem Rennen konnte nur eine Kraftstoffmenge von 1,760 kg aus dem Fahrzeug gewonnen werden. Das Reglement verlangt eine Mindestmenge von 2 kg. Und um 19:05 dann der ultimative Schlag. Auch die nun neuen „Sieger“, Owega/Seppänen, werden disqualifiziert (Decision 13). Bei ihnen fehlt beim Nachwiegen ein einziges Kilogramm zum Mindestgewicht für das Event am Red Bull Ring (1.354 kg, abzüglich 2 kg Toleranz). Das Auto wog, nach dreimaligem Nachwiegen, nur 1.351 kg! Sensationsieger sind damit Maxime Oosten, der Rookie, und Bruno Spengler im FK Performance BMW M4 GT3, vor Eduardo Coseteng und Ben Green im Schubert M4 GT3, Doppelsieg für BMW also. Jannes Fittje und Nico Menzel werden Dritte im Huber Motorsport Porsche 911 GT3 R. Verrückte Welt!

ADAC GT Masters, 9. + 10. Rennen Red Bull Ring 2023 – Foto: Gruppe C Photography

Resultate Rennen 1 (amended)

Über den Autor

Dr. Werner Koch

Dr. Werner Koch

Seit der Kindheit motorsportbegeistert und in der Nähe des Nürburgrings geboren und aufgewachsen. Studium der Fahrzeugtechnik (Dipl.-Ing.) und Medizin (Dr. med. - FA für Allgemeinmedizin). Früher war er als Freier Journalist, Redakteur bei motorsport-guide und GT-EINS. Seit Anfang 2023 betreibt er mit Journalisten-Kollege und Fotograf, Thomas Roth, die gemeinsame eigene Webseite doublestintmedia.com.

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